Eine lebhafte Diskussion zur Zukunft der regionalen ärztlichen Versorgung konnten zahlreiche Besucher in der Weißtalhalle erleben. Erneut hatte der Gesundheitspolitische Arbeitskreis der CDU (GPA) zu einem fachlichen Forum eingeladen.

„Wir müssen mehr miteinander reden, als übereinander,“ so CDU-Kreisvorsitzender Benedikt Büdenbender, der die Gesprächsrunden leitete. Es gelte, dass Politik die konkreten Einschätzungen vor Ort wahrnehme, um sie in die Arbeit einbeziehen zu können.

Die Situation für den ärztlichen Nachwuchs sehen die Mediziner nicht mehr ganz so pessimistisch. „Wir müssen den Studierenden früh Einblick in Hausarztpraxis geben, Teilzeit ermöglichen und neue Wege der Kooperation gehen,“ fordert Prof. Dr. Charles Adarkwah aus Kreuztal. „Die jungen Kollegen heute wissen, dass man geregelt in einer Hausarztpraxis arbeiten kann,“ ergänzt Stefan Spieren. Der Wendener vertritt zugleich die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Die Pflichtpraktika in Allgemeinmedizin habe gut dazu beigetragen, Studierende in ländliche Regionen zu bringen. Und dass hier interessante wie abwechslungsreiche Aufgaben warten, unterstreicht Hausarzt Dr. Torsten Kiel aus Weidenau: „Hinter jeder Tür steckt eine neue Geschichte.“
Also: „Schwarzsehen war gestern“, so die erfreuliche Tendenz.

Auch für den ärztlichen Nachwuchs in den Krankenhäusern hat sich einiges getan. „Wir haben ein Sommercamp eingeführt,“ berichtet Michael Jürgens, Leiter der Zentralen Notaufnahme beim Kreisklinikum. Wie bei einer ‚Klassenfahrt‘ können junge Studierende über einen Monat einen Einblick in alle Abteilungen erhalten. „Das ist eine gute Werbung für uns.“
Apropos Werbung: „Als Region müssen wir Wert darauf legen, das Besondere aufzuzeigen, was wir haben,“ so Prof. Dr. Christian Brülls von den Marienkliniken. Denn es gelte den Nachteil auszugleichen, dass Siegen über keine Medizinische Fakultät verfügt. Sein Appell: „Wir müssen denen Siegen zeigen, bevor sie mit dem Studium fertig sind.“ Nachholbedarf sieht da Stefan Spieren. Südwestfalen fehle es insgesamt noch an einer wirklichen Willkommenskultur für junge Ärztinnen und Ärzte. Noch konkreter sei auf deren Bedürfnisse einzugehen.
„Ja, einiges ist besser geworden, aber es ist noch nicht gut genug,“ warnte Markus Pingel, ärztlicher Direktor der Kinderklinik. Ärzte würden zunehmend fehlen, und die Fläche werde es zuerst treffen. Eine Einschätzung, die sein Jung-Stilling-Kollege Prof. Dr. Christian Tanislav teilt: „Wir müssen insgesamt mehr Ärzte ausbilden.“
In der Diskussion stellte später Prof. Dr. Dr. Adarkwah klar, dass der Numerus Clausus, also der Studienzugang nach besten Noten, kein Hinderungsgrund mehr sein müsse. „Die Universitäten können heute 80 Prozent der Medizin-Studienplätze nach anderen Kriterien vergeben. Nur müssen sie es auch tun.“ Für ihn sei es klar, dass auch Rettungs- oder Pflegekräfte später einmal Medizin studieren können müssten.

Anke Fuchs Dreisbach CDU-MdL stellte klar, dass die Politik die Herausforderung verstanden habe. „Es gibt jetzt 23 Prozent mehr Medizin-Studienplätze und es werden jährlich in NRW 180 Studienplätze über eine Landarztquote zur Verfügung gestellt. „Die jungen Mediziner wollen in ländlichen Regionen arbeiten, weshalb die Nachfrage sehr hoch ist.“

Dr. Lars Pietschmann von der Bad Berleburger Vamed-Klinik hob die besondere Bedeutung der Krankenhäuser für die Hausarzt-Ausbildung hervor: „Wir tragen da elementare Verantwortung.“ Aber dafür müssten die Krankenhäuser auch überleben können.

Damit war das Stichwort zum Thema Krankenhausreform gegeben. Dass die Reform absolut notwendig sei, betonte Anke Fuchs-Dreisbach MdL, selbst Mitglied im Landtags-Gesundheitsausschuss. „Ich glaube, dass es am Ende gut wird,“ zeigte sie sich überzeugt. Auch Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer der Marien-Kliniken sah in dem Prozess „eher positive Tendenzen“. Dem widersprach sein Kollege Ingo Fölsing vom Kreisklinikum, der zudem die generalisierende Krankenpflegeausbildung als ein „Versagen der Politik“ kritisierte.

Mehr digitale Anwendungen im Gesundheitssektor können sehr positiv sein, zeigte sich als allgemeine Grundhaltung. „Datenaustausch zwischen Behandlern ist in Schweden völlig selbstverständlich,“ so Markus Pingel. Da läge Deutschland um Jahrzehnte zurück. Christian Brülls lobte den baldigen Einsatz des Telenotarztsystem auch in Siegen-Wittgenstein. Das sei eine sinnvolle Ergänzung des Rettungsdienstes. „Digitale Anwendungen müssen angeboten werden, damit sie angenommen werden,“ warb Stefan Spieren ausdrücklich für technische Weiterentwicklungen. Klar sei aber auch, man müsse die Patienten zunächst an die Hand nehmen. Ob das aber für die heutige ältere Generation schon der Königsweg sei, zeigte sich Torsten Kiel allerdings skeptisch.

Großen Raum nahm das Thema „Zentrale Notaufnahme“ ein. Einerseits lange Wartezeiten dort und andererseits eine fehlerhafte Inanspruchnahme prägen die allgemeine Diskussion. Da sind die Mediziner hin und her gerissen: „Kapazitäten werden für die wirklichen Notfälle gebraucht, aber wir sehen täglich auch ‚Wehwehchen‘.“ Früher hätten da Großeltern oft Ratschläge geben können. Aber diese Erfahrungen gebe es häufig zuhause nicht mehr. „Die Oma heißt heute Google“ – und dann wird zur Sicherheit doch die Notaufnahme aufgesucht. „Wir brauchen Zeit und Kapazitäten für tatsächliche ernste Indikationen, das ist eine klare Frage der Verantwortung angesichts Ressourcenknappheit,“ beschreibt Markus Pingel das Problem. Dennoch: „Lieber ein Patient zu viel, als dass wir etwas verpassen,“ stellt Christian Tanislav auch für die Kollegen klar.

Der Abend zeigt den hohen Gesprächsbedarf zu regionalen medizinischen Themen. „Da werden wir am Ball bleiben,“ verspricht GPA-Vorsitzender Bernd Ginsberg. Sein Fazit: „Die Region kann mit Kompetenz glänzen, was leider oft nicht so bewusst ist.“ Als die gemeinsame Aufgabe sieht er es an, junge Menschen für die Region Siegen-Wittgenstein zu ermutigen. „Dazu wollen wir aktiv beitragen!“

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Text und Bilder: CDU Kreisverband Siegen-Wittgenstein

 

„Politik mit Vernunft“ - was man sich darunter vorstellen kann, erklärte Professor Günter Krings, NRW-Landesgruppenchef im Bundestag, vorgestern den Mitgliedern des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CDU NRW (GPA) und von Vereinigungen der CDU Düsseldorf bei bis auf den letzten Platz gefülltem Raum. Auch in der anschließenden lebhaften Diskussion herrschte in einem Punkt absolute Einigkeit: Die Ampel ist kein Beispiel für vernünftige Politik!

 

Unser langjähriges Vorstandsmitglied PD Dr. med. Anton Gillessen wurde am 31. Mai 2023 zum neuen Landesvorsitzenden des Verbandes leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte (vlk) gewählt.
Herr Dr. Gillessen ist Internist mit Leib und Seele und seit zwei Jahrzehnten Chefarzt am Herz-Jesu-Krankenhaus in Münster-Hiltrup. Neben seiner klinischen Tätigkeit engagiert er sich an der Ruhr-Universität in Forschung und Lehre.
Lieber Herr Dr. Gillessen, wir gratulieren Ihnen von Herzen und wünschen eine glückliche Hand!

 

Am 19. April durften wir den Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), Herrn Dr. med. Frank Bergmann, zu einem Fachvortrag zu der von der Bundesregierung geplanten Cannabis-Legalisierung in der Landesgeschäftsstelle der CDU NRW begrüßen. Der umfassende Vortrag ging in eine lebendige Diskussion zwischen den Zuhörern über, bei der sich ein sehr klares Meinungsbild abzeichnete.

 

Gestern Abend fand der Neujahrsempfang der Vereinigungen der CDU Düsseldorf und des GPAs in der Landesgeschäftsstelle der CDU NRW statt.

Die Festrede hielt Minister Karl-Josef Laumann vor bis zum letzten Platz gefülltem Haus. 

Seine motivierenden Worte sind uns Ansporn für die politische Arbeit im Jahr 2023.

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Die Impulsvorträge zur Einleitung unseres Erfahrungsaustausches zur Pandemie sind nun auf unserer Facebook-Seite zu finden.

Dr. rer. pol. Wolfgang Klitzsch: https://www.facebook.com/watch/?v=731004261706125

Dr. med. Jürgen Zastrow: https://www.facebook.com/watch/?v=585571556236992

Verschwendung von 300 Millionen € GKV-Versichertenbeiträgen

Sehr geehrter Herr Minister Laumann,

der Gesundheitspolitische Arbeitskreis der CDU in NRW ist in großer Sorge über den Einsatz von Beiträgen der GKV-Versicherten.

Die Gesellschafterversammlung der gematik(Mehrheitsgesellschafter BMG mit 51% Stimmenanteil) hielt in ihrer Sitzung am 2.August 2022 daran fest, den im März 2022 beschlossenen sogen. Konnektorenaustausch in 130 000 Kliniken und Arzt- und Zahnarztpraxen, beginnend im September 2022, wegen sogen. ablaufender Schlüsselzertifikate durchzuführen. Im zuständigen Schiedsamtsverfahren zwischen KBV und GKV-SV hatte im Juli die Schiedsstelle die Kosten für den Tausch gegen neue Hardware auf eine Pauschale von 2300 € pro Konnektor festgelegt. Damit fließen ca. 300 Millionen Versichertenbeiträge (und keine Steuergelder) in diese Aktion, die von der gematik als alternativlos beschrieben wird.

Mittlerweile konnte diese Aussage der gematik von Computerspezialisten des C ́t-Magazins widerlegt werden: „Es lassen sich sehr wohl neue Kartensätze (gSMC-K) mit aktualisierten Zertifikaten für den Konnektor erstellen; damit würde der teure Hardwaretausch vermieden. Eine Remote-Zertifikatsverlängerung ist ebenso sehr wohl per Software sowohl für ältere RSA-Zertifikate als auch für neue eliptischeVerfahren (ECC-Zertifikate) möglich, um die Laufzeit der Konnektoren zu verlängern.“

Insgesamt würden sich die Kosten auf ca. 400 € pro Konnektor beim Austausch der gSMC-K belaufen. Damit reduzieren sich die Gesamtinvestitionskosten um ca. 240 Millionen €.

 

Sehr geehrter Herr Minister Laumann, wir bitten Sie, Ihren Einfluss auf das BMG und damit den Mehrheitsgesellschafter BMG geltend zu machen, dass zumindest eine offizielle Prüfung des sogen. alternativlosen Konnektorenaustauschesdurchgeführt wird. Sollte sich dabei herausstellen, dass mit einfacheren technischen Mitteln das gleiche sicherheitsrelevante Ziel erreicht werden kann, hätten die GKV-Versicherten 240 Millionen € aus ihren Beiträgen gespart und ein unnötiger Schrottberg von 130.000 Konnektoren könnte Ressourcen bewusst eingespart werden. Vor dem Hintergrund des geplanten GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes sicherlich ein wichtiges Argument, der Öffentlichkeit eindrucksvoll den verantwortlichen Umgang der CDU mit Ressourcen und Versichertenbeiträgen zu vermitteln.

Auf unserer vergangenen Mitgliederversammlung wurde unser Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Höschel einstimmig in seinem Amt bestätigt. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde sein erster Stellvertreter Frank Rudolph. Weitere Stellvertreter sind Dr. Wolfgang Klitzsch, Helga Schuhmann-Weßollek und Prof. Dr. Dieter Welsink. Zur Mitgliederbeauftragten wurde Dr. Kristina Vaupel gewählt, zu ihrem Stellvertreter Ekkehard Boß. Schriftführer ist Dr. Axel Kottmann, sein Stellvertreter Sebastian Warweg. Der Vorstand wird durch die Beiräte Dr. Klaus Befelein, Prof. Dr. Edwin Bölke, Daria Celle Küchenmeister, Klaus Grünebach, Rüdiger Gutt, Rudolf Henke, Dr. Georg Kippels MdB, Sarah Krzyzanowski, Klaus Moldenhauer, Roman Rauth, Dr. Uta Stiersdorfer und Dr. Thomas Wingerath komplettiert.

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Unser Minister Karl-Josef Laumann war zu Gast bei uns. Bei strahlendem Sonnenschein durften wir uns davon überzeugen, dass es auch in Zukunft eine CDU-geführte Landesregierung braucht, um an die Erfolge der letzten 5 Jahre anknüpfen und wichtige Projekte wie beispielsweise die Optimierung der Krankenhausplanung zur Verbesserung der medizinischen Standards abschließen zu können.
Laumann ging u. a. auf den Fachkräftemangel und seine Auswirkungen auf den Gesundheitssektor ein und hob die Bemühungen der Landesregierung auf diesem Gebiet wie die Abschaffung des Schulgelds für Auszubildende, die Errichtung einer völlig neuen Fakultät zur Ausbildung von Ärzten in Bielefeld oder die im Jahre 2019 eingeführte Landarztquote hervor.
Der Minister ist fest entschlossen, weiterhin für gleichwertige Verhältnisse in der medizinischen Versorgung für Stadt und Land zu kämpfen.

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